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Gewitter kommen in Deutschland nicht selten vor. Ein Blitzeinschlag kann die gesamte Elektronik im Haus lahm legen. Höchste Zeit also, einen effektiven Schutz vorzunehmen – von außen wie von innen.

Mit jährlich rund zwei Millionen Blitzen liegt die Quote in Deutschland doppelt so hoch wie vor zehn Jahren. Ein einzelner Blitz kann eine zerstörerische Kraft von bis zu 200.000 Ampere ausüben. Fehlt der entsprechende Blitzschutz am Haus, bleiben Schäden nicht aus. Vorkehrungen zu treffen lohnt sich – auch wenn sie nachträglich etwas kostenintensiver sind als beim Neubau.

Blitzschutz notwendig?

Allein in Deutschland schlägt je nach Gebiet 1,3- bis 2,3-mal im Jahr ein Blitz pro Quadratkilometer ein. Spitzenreiter ist das mittlere Erzgebirge mit 5,8 Blitzen. Zur Zielscheibe werden insbesondere hohe, großflächige und freistehende Gebäude. Auch Reihenhäuser, die in einer dicht bebauten Wohnsiedlung stehen, sind vor Einschlägen nicht gefeit. Und selbst wenn der Blitz in der Umgebung einschlägt, kommen Schäden nicht selten vor.

Trotz der lauernden Gefahr sind Hausbesitzer nicht generell gesetzlich zum Blitzschutz verpflichtet. Für jeden Hausbesitzer gilt, den finanziellen Aufwand für die Aufrüstung gegen den Wert der zu schützenden Güter abzuwägen. Ist etwas Wichtiges wie ein Datensatz auf dem PC oder ein denkmalgeschütztes Haus unwiederbringlich gefährdet? Im Hinblick auf die Hausratsversicherung sind ebenfalls Überlegungen notwendig: Verweist eine Vertragsklausel auf entsprechende Vorkehrungen, ist der Blitzschutz vorgegeben. Andernfalls greift die Versicherung im Schadensfall nicht.

Von außen ins Erdreich

Eine umfangreiche Wirkung entfaltet ein Blitzschutz, wenn er aus einer äußeren und einer inneren Vorrichtung besteht. Die äußere Variante fängt den direkt einschlagenden Blitz ein, leitet die Energie in die Erde und verteilt sie dort. Eine Kombination aus Fangeinrichtung, Ableitung und Erdungsanlage dient demnach als Blitzableiter. Vom Dachfirst herab umspannt ein grobmaschiges, metallenes Gitter das Haus. Fangstangen auf dem Dach fangen den Blitz ein und führen ihn über die Erdableitungen in den Boden. Mit den dünnen Drähten lässt sich ein Brandschaden durch Blitzschlag effektiv verhindern.

Die äußere Vorkehrung bietet außerdem einer Photovoltaikanlage auf dem Dach Schutz: Bei Blitzeinwirkung im Umfeld ist sie durch entstehende Magnetfelder gefährdet, auch wenn sie nicht direkt getroffen wird. Ein separater Blitzschutz ist nicht nötig.

Innerer Schutz vor Blitzen

Waschmaschine, Trockner, Heizungsanlage, Herd, Telefonanlage, Fernseher, Computer, Drucker, Fax – die Ausstattung mit elektronischen Geräten nimmt immer umfangreichere Züge an. Um die Geräte vor einer gefährlichen Überspannung durch Blitze zu bewahren, ist eine innere Schutzeinrichtung notwendig. Blitzstromableiter am Verteilerkasten und Überspannungsableiter in der Unterverteilung der Stromversorgung schützen die elektrischen Leitungen. Vor empfindlichen elektronischen Geräten wie Computer oder DVD-Player drängen sich zusätzliche Überspannungsableiter auf. Spezielle Vorrichtungen gibt es ebenso für Telefon- und Datenleitungen.

Wer den Blitzschutz beim Bau des Hauses berücksichtigt, muss finanziell mit einem Aufwand von etwa einem Prozent der Baukosten rechnen. Ein äußerer Blitzschutz bestehend aus Fangeinrichtung, Ableitung und Erdungsanlage schlägt schätzungsweise mit 3.000 Euro zu Buche. Für den inneren Basisschutz in Form eines Blitzschutzgerätes am Verteilerkasten sind 500 bis 600 Euro zu beanschlagen. Die umfangreichere Variante erfordert eine Investition von 800 bis 1.000 Euro.

Beitragsbild: Tim Reckmann / pixelio.de

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