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Es rumpelt und kracht unterm Dach? Nachts finden Sie bei all dem Lärm kaum Schlaf? Grund sind vermutlich tierische Eindringlinge: In Dachböden und Dachhohlräumen suchen und finden sie Unterschlupf. Große Schäden bleiben häufig nicht aus.

Die Annehmlichkeiten für die neuen Untermieter liegen auf der Hand: Geschützt vor Regen, Schnee, Wind und Fressfeinden fristen sie in einer warmen Umgebung ihren Tag. Nehmen die tierischen Eindringlinge in Zahl und Lärm Überhand, werden sie schnell zu lästigen Plagegeistern für jeden Hausbesitzer. Drastische Maßnahmen wie tödliche Fallen oder Gift bleiben nicht aus. Soweit muss es nicht kommen: Mithilfe verschiedener Methoden hindern Sie die Tiere am Eindringen.

Artenvielfalt auf dem Dach

Nicht nur Mader, Mäuse und Ratten finden den Weg unter das Dach: Eine bunt gemischte Herberge ist keine Seltenheit. Von klein bis groß, dünn bis dick nehmen die verschiedensten Tiere das Dachgebälk für sich ein.

Die kleinsten Mitbewohner stammen aus dem Insektenreich: Hornissen und Wespen. Als friedlichere Art greifen Hornissen nur an, wenn sie sich in die Enge getrieben fühlen. Nutzen Sie den Dachboden sowieso nicht, lassen Sie die Tierchen am Besten in Ruhe. Nach einem Jahr räumen sie ihre Nester, sodass sich diese leicht entfernen lassen. Wespen zeigen sich dagegen aggressiver: Bei süßen Speisen und Getränken verlassen sie ihren Unterschlupf und schwirren hartnäckig umher. Besondere Vorsicht ist für Allergiker geboten. Da beide Insekten unter Naturschutz stehen, sollten sich nur Imker oder geschultes Personal vorzeitig an den Nestern vergreifen.

Klein und flink fressen sich Mäuse und Ratten gekonnt durch Dämmungen. Stark vermehrend erobern sie schnell das Dach für sich und sorgen des Nachts für ordentlich Lärm. Fallen und Gifte helfen meist nicht aus. Lediglich dem Kammerjäger gelingt es, den unliebsamen Untermietern zu kündigen.

Wesentlich unauffälliger verhalten sich Fledermäuse: Die nachtaktiven Tiere lassen kaum etwas von sich hören. Ihren Unterschlupf nutzen sie zum Schlafen anstatt daran zu nagen. Auf sich aufmerksam machen sie nur durch ihren trockenen, aber geruchlosen Kot. Ähnlich pflegeleicht sind Eichhörnchen: Die kleinen, flinken Tierchen klettern über Fassaden durch kleine Spalten ins Dach. Da sie sich in ihrem Rhythmus dem Menschen anpassen, kaum für Schäden sorgen und keine üblen Gerüche produzieren, erweisen sie sich als angenehme Mitbewohner.

Der meiste Lärm und die größten Schäden gehen auf die Konten von Mardern, Siebenschläfern und Waschbären. Die ungebetenen Gäste nagen an Kabeln und zerstören die Isolierung. Waschbären glänzen durch Dreistigkeit, indem sie sogar an losen Ziegeln rütteln und Dämmungen von der Wand reißen. Ihr Unwesen treiben die Tiere vor allem in der Nacht – und das nicht gerade leise. Ihre stark riechenden Exkremente tun ihr Übriges für einen verärgerten Hausbesitzer. Bringen Lebendfallen zur Beseitigung nicht den gewünschten Erfolg, muss ein professioneller Kammerjäger her.

Das Dach sichern und schützen

Damit Sie sich mit all den Ärgernissen nicht herumschlagen müssen, gibt es verschiedene Schutzmaßnahmen zu treffen.

Tierische Eindringlinge lassen sich am effektivsten abwehren, indem alle größeren Öffnungen im Dachbereich verschlossen werden. Verschiedene Gitterabdeckungen erfüllen hierbei ihren Zweck: Tiere hindern sie am Eindringen in das Dach und sorgen zugleich für eine gute Hinterlüftung. Überprüfen Sie das Hausdach in regelmäßigen Abständen auf Schwachstellen wie verschobene Ziegel, sind Sie auf der sicheren Seite. Äste von nahestehenden Bäumen oder Fassadengewächse erleichtern den Vierbeinern den Weg hinauf zum Dach erheblich. Diese Wege durch Schneiden der Äste und Entfernen der Behänge zu kappen, stellt eine einfache Methode dar. Um Waschbären, Marder und andere Tiere fernzuhalten, bieten sich Maderbürsten an. In Dachrinnen und Fallrohren angebracht, veranlasst diese Konstruktion mit ihren vielen kleinen Borsten Tiere mit empfindlichen Pfoten zum Rückzug. Auch breite, glatte Bleche über den Fallrohren verwehren den Vierbeinern den Zutritt.

Auf dem Markt gibt es außerdem verschiedene elektronische und akustische Abwehrsysteme, deren Wirkung jedoch fragwürdig ist. Zudem gefährden sie Vögel und andere Kleintiere. Auch gängige Hausmittel wie das Auslegen von Hunde- oder Katzenhaaren, die Beschallung mit Lautsprechern oder Raumdüfte und WC-Steine weisen kaum Erfolg auf.

Maßnahmen in der Umgebung

Auch Tiere achten auf ihre unmittelbare Wohnumgebung. Einfache Regeln helfen Ihnen, Haus und Garten möglichst unattraktiv für die Vierbeiner zu gestalten. Gerade Waschbären wühlen liebend gerne in Abfällen, aus denen sie sich ihre täglichen Mahlzeiten zusammenstellen. Stellen Sie also sicher, dass Mülltonnen und Kompost fest verschlossen und abgedeckt sind. Auch Unrat in Form von Sperrmüll oder Baumaterial bietet dem Tier einen passenden temporären Unterschlupf. Neben Dachböden stehen Gartenhäuser, Garagen, verlassene Gebäude und Kaminschächte hoch im Kurs der besten Schlafplätze.

Bild: Mark Kilner / Lizenz: CC BY-NC-SA 2.0

2 Comments

  • Scholkmann sagt:

    Guten Tag,
    vielleicht wären Sie so nett und könnten mir eine wichtige Frage beantworten. In einem Harzer Holzfassadenhaus ( alte Stülpschalung) ist eine Nagetierproblem aufgetreten. Die Tiere kriechen unter der Holzfassade hinauf ( alte vertrocknete Efeustränge erleichtern dies) und gelangen so unters Dach.
    Meine Frage: Am unteren Rand der Holzfassade ist ja ein offener Spalt oberhalb des Felssockels, in den die Tiere kriechen können. Darf man diesen Spalt mit Draht und Mörtelmischung zuspachteln oder lieber nicht, weil ja die Hinterlüftung gewährleistet sein muss? Ein Handwerker hat dies so angefangen. Eine Draht- oder Stahlgittervorrichtung zu finden, die die Luft durchlässt ist allein schwer zu finden und zu befestigen ( der Felsstein ist ja uneben, hält kaum eine Schraube).
    Ich wäre Ihnen dankbar für einen praktischen Tipp: Zubemörteln ja oder nein? und welche Gitterart ist die richtige?
    Vielen herzlichen Dank und mit freundlichen Grüßen
    Cornelia Scholkmann

    • ASDACH sagt:

      Hallo Frau Scholkmann,

      vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Blog und unserer Arbeit. Zu Ihrer Frage: Leider können wir Ihnen diese ohne Vor-Ort-Besichtigung nicht hinreichend beantworten. Auf jeden Fall dürfen Lüftungsöffnungen nicht verspachtelt bzw. geschlossen werden. Dadurch ist die notwendige Hinterlüftung nicht mehr gewährleistet! Rufen Sie uns am besten einfach an, dann können wir Ihnen besser weiterhelfen: (03443) 39300.

      Beste Grüße aus Weißenfels!

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