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Neu ist der Ansatz nicht: Regenwasser zu nutzen gehört zu den ältesten Techniken der Menschheit. Verschiedene Systeme bieten heute die Möglichkeit, die Wasserkosten eines Haushaltes bis zur Hälfte zu mindern. Wie? Wir verschaffen Ihnen einen Überblick.

Auch wenn es den Sommer alljährlich vermiest, hält Regenwasser viele Vorteile bereit: Es hilft, den Verbrauch an Trinkwasser und die damit verbundenen Energiekosten nachhaltig zu senken. Von den 122 Litern Wasser, die jeder Bundesbürger täglich im Durchschnitt verbraucht, dienen lediglich fünf Liter der Trinkversorgung oder der Zubereitung von Speisen. Der Großteil des Wassers findet Anwendung beim Baden, Duschen, der Toilettenspülung, beim Putzen, im Garten sowie beim Wäschewaschen und Geschirrspülen. Diesen Wasserbedarf anstelle von Trink- durch Regenwasser zu decken, ist nicht nur ökologisch sinnvoll – eine Investition vorausgesetzt.

Wie lässt sich Regenwasser nutzen?

Das Wasser von oben lässt sich auf verschiedene Weise nutzen. Wer im Kleinen beginnen möchte, ist mit einer einfachen Regentonne zum Bewässern des Gartens gut beraten. Weitere Möglichkeiten zur intensiveren Nutzung bieten Zisternen, Sammelgruben oder Tanks. Mit ihnen lässt sich Regenwasser als Toilettenspülung sowie nach entsprechender Filterung für die Waschmaschine einsetzen. Statt den Verbrauch des Trinkwassers in die Höhe zu treiben, sorgt diese umweltfreundliche Variante zu finanziellen Einsparungen. Die Investitionen, die eine solche alternative Bewässerung erfordern, lassen sich somit nach und nach wieder reinholen.

Welche Anlagen sind nötig?

Entsprechend der vielseitigen Nutzung unterscheiden sich die Anlagen. Zur Bewässerung des Gartens eignen sich je nach dessen Größe Regentonnen oder Regensäulen, in denen sich das Wasser sammelt. Der jeweilige Bedarf bestimmt, wie viel Wasser entnommen wird und wie lange der Tank vorhält.

Um weitere Nutzungsmöglichkeiten abzudecken, sind größere Tankflächen erforderlich. Zisternen aus Beton oder Kunststoff ermöglichen es, das auf dem Dach aufgefangene und über ein Fallrohr weitergeleitete Regenwasser im Tank zu sammeln. Aufgrund ihrer Größe lassen sich die Zisternen im Keller aufstellen oder im Garten vergraben. Damit Frostschäden im Winter ausbleiben, sollte der Tank mindestens 60 bis 100 Zentimeter tief vergraben werden. Für den unterirdischen Einbau eignen sich Kunststoff- wie Betonzisternen. Die Betonvariante erschwert wegen des Gewichts zwar den Einbau, wartet aber mit einem größeren Fassungsvermögen auf.

Über einen Filter im Tank wird das Regenwasser einem separaten Leitungssystem im Haus zugeführt, das beispielsweise die Toilettenspülung speist. Der Einsatz von Regenwasserwerken ermöglicht, dass der Brauchwasserkreislauf automatisch mit Regenwasser befüllt wird. Ist der Tank leer, kommt auf diese Weise wieder Trinkwasser zum Zug, sodass die Funktionalität von Toilette und Waschmaschine nicht leidet. Mithilfe von Regenwassersammlern in den Fallrohren lässt sich das Auffangen des Wassers erhöhen.

Kriterien für die Entscheidung

Neugierig geworden? Um die optimale Lösung zu finden, gilt es einige Kriterien zu bedenken: die Nutzungsart, die Personenanzahl im Haushalt und das Regenaufkommen in Zusammenhang mit der Dachgrundfläche. Ist das gesammelte Regenwasser nur zur Bewässerung des Gartens angedacht, reicht anstelle einer Regentonne oder Regensäule ein kleiner Tank aus. Soll das Wasser auch der Nutzung von Toilette und Waschmaschine zugute kommen, drängt sich eine größere Variante auf.

Um die Größe zu bemessen, sind die Anzahl der im Haushalt lebenden Personen sowie die Grundfläche des Daches einzubeziehen. Ein Blick auf die regionale Niederschlagsmenge ist ebenso von Vorteil. Für einen Drei-Personen-Haushalt mit einer Dachfläche von 100 Quadratmetern empfiehlt sich demnach eine Tankgröße von 5.000 Litern. Bei einem Haushalt aus sechs Personen verdoppelt sich das Fassungsvermögen.

Gut für Geldbeutel und Umwelt

Mit der Installation einer Anlage zur Regenwassernutzung gehen bestimmte Kosten einher, die sich schon bald als Investition in die Zukunft mausern. Denn: Auf lange Sicht lassen sich mit dem gewonnenen Regenwasser Kosten einsparen. Der Gesamtbetrag einer Anlage beläuft sich je nach Umfang und Ausstattung auf 4.000 bis 7.000 Euro. Konkrete Zahlen sind zwar schwer zu ermitteln, durch die natürliche Ausbeute lassen sich aber bis zu 50 Prozent der Kosten für Trinkwasser einsparen. Der Abgabebetrag für Abwasser mindert sich ebenfalls, da sich die Schmutzwassergebühr am Verbrauch von Frischwasser orientiert. Neben dem ökologischen Nutzen erweist sich das Sammeln von Regenwasser vor allem für Mehrpersonenhaushalte mit hohem Wasserverbrauch als finanziell lohnenswert. Mit einem vorhandenen Garten macht eine Anlage zusätzlich Sinn.

Auch wenn die vielen Vorteile für sich sprechen: Ob sich eine Regenwasseranlage für Sie persönlich lohnt, ist anhand der verschiedenen Faktoren im Einzelfall zu überprüfen. Kontaktieren Sie uns einfach – wir stehen Ihnen gerne beratend zur Seite und installieren die für Sie richtige Anlage für die optimale Nutzung von Regenwasser.

Beitragsbild: Mirko Waltermann / pixelio.de

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